Der Veranstalter eines Hamburger Punkfestivals ist Antizionisten ein Dorn im Auge

Antizionistische Investigativrecherche

Das Hamburger Festival Booze Cruise ist bei Antizionisten in Verruf geraten, nachdem eine britische Punkband sich darüber mokiert hatte, welchen Instagram-Profilen der Veranstalter folgt. 15 Bands haben seitdem ihre Teilnahme zurückgezogen.

Eine fröhlich dreinblickende Ananas prostet einem vom Festivalplakat aus zu. Sie drückt die lockere und gelassene Stimmung aus, die das kleine Punkfestival Booze Cruise in Hamburg stets prägte. In diversen Locations – vom »Hafenklang« über das »Molotow« bis hin zu ganz kleinen Etablissements – treten jedes Jahr gegen Ende Mai rund 35 Bands auf. Seit 2016 organisiert Stefan Jonas-Stephany nebenberuflich das Festival. Das wird ihm nun zu viel. Deshalb wird Booze Cruise in diesem Jahr zum letzten Mal stattfinden. Doch von einem entspannten und schönen Abschluss kann derzeit keine Rede sein.

»Als ich am 15. April morgens die Kommentare auf unserer Internetseite sah, merkte ich, dass irgendetwas geschehen sein musste«, erzählt Jonas-Stephany der Jungle World. Er berichtet von Kommentaren voller Hass, die behaupteten, der Veranstalter sei ein ein Zionist und somit »Nazi«, jemand, der den »Genozid in Gaza« gutheißen würde und so weiter. Die britische Punkband Tripsun – die am Festival hätte teilnehmen wollte, aber mangels Kapazitäten nicht mehr zum Zuge kam – hatte am Abend vorher einen Post auf X abgesetzt: »I don’t expect any bands playing @boozecruisefest to care that the owner Stefan is a confirmed z!onist who supports the genOcide of 14K+ children«. Die Band löste damit einen Shitstorm gegen das Festival aus, in dem Jonas-Stephany unter anderem als »genocide sympathizer« beschimpft wurde.

Die allermeisten Absagen von Bands erfolgten Jonas-Stephany zufolge aufgrund der Angst, anschließend im englischsprachigen Raum nicht mehr auftreten zu können.

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