Thomas von der Osten-Sacken

Hand aufs Herz, Ihr selbsterklärten Freunde Palästinas:

Wenn Ihr den folgenden Satz auf einer Seite von wem mit einem arabischen Namen und einem Bilder des Felsendoms drauf lesen würdet, Ihr würdet ziemlich sicher Euer like darunter setzen.

Sound und Inhalt stimmen, oder?

"Israel was created by horrific human rights crimes - forced ethnic cleansing by terrorism because the Zionists wanted a “Jewish State!” Free Palestine."

Gut erinnere erinnere ich mich noch an  Diskussionen über den Unterschied zwischen Antisemitismus und Judenfeindschaft, eine Unterscheidung die etwas Paul W. Massing in seinem Buch "Vorgeschichte des politischen Antisemitismus" erklärt. Nein, Antisemitismus sei nicht einfach antijüdischer Rassismus, musste man immer wieder erklären.

Ob NGOs oder Friedensbewegte, wenn es um Gaza geht, gelten die üblichen Standards nicht mehr

Ich bekomme seit einiger Zeit regelmäßig die neuesten bezahlten Aufrufe zum Spenden von allerlei NGOs in meine Facebook-Timeline gespült. War es bis vor vier Tagen noch Indien, ist es jetzt Gaza.

Und ja, bitte, helft den Menschen in Gaza, die medizinische Versorgung ist katastrophal und in den letzten Tagen wurden viele verletzt und/oder obdachlos.

Auch nach über dreißig Jahren, die ich mich nun mit diesem ganzen Themenkomplex befasse, verblüfft mich eines immer wieder: Allen, oder sagen wir der überwältigenden Mehrheit, dieser Leute, die jetzt in den sozialen Medien ihr Beinchen heben und furchtbar empört sind, geht der ganze Nahe Osten und was hier passiert immer genau so lange ganz hinten vorbei, wie nix in Israel passiert. Dann kommt der Aufschrei wie auf Knopfdruck.

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Cover des Albums "Wretched Earth" der Bagdader Metal Band "Dead Tears"

 

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Keine grünen Berge mehr, Bild: Thomas v. der Osten-Sacken

 

Im Frühjahr blieb in großen Teilen der Region der übliche Regen aus. Auch hier in Irakisch-Kurdistan sieht die Landschaft aus, wie sonst im Herbst. Statt grüner Berge voller Blumen braunes, verdörrtes Gras.

Im Klartext: Es gab keine Zugeständnisse der Taliban (warum auch?) außer dem Versprechen sie würden keine anderen Halsabschneider und SchulenindieLuftsprenger Hälse abschneiden und Schulen in die Luft sprengen lassen. Kurzum die NATO und die USA verlassen Afghanistan mit eingezogenem Schwanz und überlassen es den Taliban.

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In Bagdad sind mehr als 80 Menschen Explosionen von Sauerstofflaschen in einem Bagdader Corona-Krankenhaus zum Opfer gefallen. Überall im Irak kam es daraufhin zu Protesten und Demonstrationen:

Vor zehn Jahren war klar, um was es bei den Demonstrationen und Protesten ging, die vom "Entweder Assad oder wir brennen das Land nieder"- Regime brutal zusammengeschossen wurden.

Wenn dem wirtschaftlich immer tiefer in die Krise geratenden Libanon nicht bald geholfen wird, ist die nächste große Fluchtbewegung nur eine Frage der Zeit.

 

Die Lage im Libanon und internationale Reaktionen auf die andauernde und sich verschärfende Krise fasst Emile Nakhleh in einer Überschrift zusammen: „Die Welt schaut zu, wie der Libanon am Rande des Zusammenbruchs steht“.

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Houthi Milizionäre; Bildquelle: Wikimedia Commons

 

Es scheint, die schlimmsten Befürchtungen israelischer Politiker bewahrheiten sich: Mit dem Amtsantritt Joe Bidens, dessen Administration erneut ein Atomabkommen mit dem Iran aushandeln will, steht der jüdische Staat weitgehend alleine da.

Heute ist der Jemen, was früher die Sahel Zone war: Mit Bildern hungernder Kinder wird um Mitleid und Spenden geworben. Vor zehn Jahren gingen Millionen Jemeniten für eine ganz andere Zukunft auf die Straße.

 

Mit großem Tamtam und Besuch des Präsidenten persönlich gab die Islamische Republik Samstag bekannt, dass sie ihr Anreicherungsprogramm im Reaktor von Nataz hochfahren werde.