Der AfD-Europaparlamentarier Maximilian Krah will Europa gegen die USA ausrichten

Binnenmarkt und Großraum

Der sächsische EU-Abgeordnete Maximilian Krah will bei der Europawahl erneut für die AfD kandidieren. Den Wahlkampf nutzt er schon jetzt, um sich als außenpolitischer Ideengeber der extremen Rechten zu profilieren.

»Das Lustigste, was ich beim Pride Month erlebt habe, war 2021, da hatte die US-Botschaft in Kabul ganz stolz den Pride Month ausgerufen, und ich glaube, es dauerte keine drei Wochen nach diesem Tweet, bis die Taliban in Kabul eingerückt waren. Und ich glaube, dass das die einzig richtige Antwort auf den Pride Month ist. Ich find‘ den ganz widerlich.«

Maximilian Krah, der mit diesen süffisant gesprochenen Sätzen für Gelächter bei seinen Gesprächspartnern, den Rechtsextremisten Götz Kubitschek und Ellen Kositza, sorgte, will am Wochenende beim Bundesparteitag der AfD als Spitzenkandidat für die Europawahl 2024 aufgestellt werden. Er war auf dem Youtube-Kanal des Instituts für Staatspolitik (IfS) zu Gast, um sein neues, in Kubitscheks Verlag Antaios erschienenes Buch »Politik von rechts. Ein Manifest« vorzustellen. Das Vorwort des Buchs steuerte Alexander Gauland bei, der Ehrenvorsitzende der AfD. Mit dieser Publikation unterstreicht Krah seinen Anspruch, Ideengeber dieser Partei zu sein.

Krah, ein Anhänger Björn Höckes, sitzt seit 2019 für die AfD im Europaparlament und verkehrt regelmäßig beim IfS. Seiner Ansicht nach ist die Bundesrepublik samt all ihrer Organe von einem »dominierenden Linksliberalismus« geprägt, der zu bekämpfen sei. Nicht als nice guy, als tough guy trete er dabei auf. Seit 2022 gehört er dem AfD-Bundesvorstand an.

Die EU sei »nicht reformierbar«, sagte Krah bei einer Diskussionsveranstaltung mit dem AfD-Bundestagsabgeordneten Norbert Kleinwächter in Berlin-Pankow am 30. Juni. Nötig sei eine Neugründung als »Bund europäischer Nationen«. In der heutigen EU werde Deutschland »ausgeplündert«. Einen europäischen Staatenbund brauche es jedoch für bestimmte Kernaufgaben wie beispielsweise die gemeinsame Organisation der Handelsbeziehungen, um die innere Zollfreiheit zu bewahren, betont er.

Die EU nennt Maximilian Krah einen »Vasallen der Vereinigten Staaten«.

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