Der britische Soziologe David Miller profiliert sich erneut mit antisemitischen Behauptungen

Miller möchte Juden listen

David Miller, ehemaliger Soziologie-Professor an der Uni Bristol, ist mittlerweile selbst antizionistischen Geisnnungsgenossen zu antisemitisch.
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David Miller, ehemaliger Professor für Soziologie an der Universität Bristol in Großbritannien, bringt sich wieder ins Gespräch: Am 6. August twitterte er drei vermeintliche Fakten, die sein antisemitisches Weltbild bekräftigten. Demnach werden erstens Juden nicht diskriminiert, seien zweitens in Europa, Nordamerika und Lateinamerika in kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Machtpositionen überrepräsentiert und daher drittens in der Lage, marginalisierte Gruppen zu diskriminieren. Belege für seine Behauptungen lieferte er nicht, kündigte auf einen Kommentar zu seinem Post jedoch an, mit der Erstellung detaillierter Listen von Juden und ihrer Positionen zu beginnen.

Bevor Millers Beschäftigungsverhältnis an der Universität Bristol beendet wurde, hatte er sich zahlreiche antisemitische Entgleisungen geleistet. So behauptete er im Juni 2020, dass eine Veranstaltung in der East-London-Moschee, bei der Juden und Muslime gemeinsam Hühnersuppe für Bedürftige zubereiteten, »ein trojanisches Pferd zur Normalisierung des Zionismus in der muslimischen Gemeinschaft« darstelle.

Nach seinem jüngsten Post erntete Miller sogar Kritik von prominenten linken Israel-Kritikern.

Teil dieser vermeintlichen zionistischen Verschwörung seien auch die jüdischen Studenten vom Campus Bristol, die sich über Millers Antisemitismus bei der Universität beschwerten; diese seien »politische Schachfiguren« des »Regimes« Israels, das »ethnische Säuberungen« durchführe. Daraufhin wurde eine Untersuchung der Universität eingeleitet und Miller im Oktober 2021 schließlich gekündigt. Hunderte Akademiker:innen setzten sich damals in einem offenen Brief für Miller ein, darunter Judith Butler und Noam Chomsky. Derzeit schreibt er für »Palestine Declassified«, ein englischsprachiges Magazin des staatlichen iranischen Auslandsfernsehsender Press TV. Miller publiziert auch auf al-Mayadeen, einer die Hizbollah unterstützenden libanesischen Nachrichten-Website.

Nach seinem jüngsten Post erntete Miller nun sogar Kritik von prominenten linken Israel-Kritikern. So schrieb Owen Jones, Kolumnist des The Guardian, Millers vermeintliche Fakten seien »schlichter Antisemitismus«; die antizionistische jüdische Aktivistengruppe Jewdas aus London spottete, dass »Juden, die in der Mathematik überrepräsentiert sind, die ideale Repräsentation von Juden in Positionen kultureller, politischer und wirtschaftlicher Macht berechnen« sollten.