Die innenpolitischen Reaktionen in Israel

Selbst in den Nachrichten wird geweint

Der Angriff der Hamas hat die israelische Gesellschaft erschüttert. Auch Kritik an der Regierung Netanyahu wird laut; die bislang ­oppositionelle Partei Nationale Einheit ist ihr indessen für die Zeit des Krieges gegen die Hamas beigetreten.

Fast zwei Wochen sind seit dem Überraschungsangriff palästinensischer Terroristen auf Israel vergangen, bei dem nach Angaben der israelischen Armee über 1 000 Zivilisten ermordet und mindestens 199 als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Viele der Opfer sind bislang noch nicht identifiziert. Die Tageszeitung Yedioth Ahronoth berichtete am Sonntag, dass israelische Behörden in Kontakt zu mehreren Hundert Familien stünden, deren Angehörige nach wie vor als vermisst gelten. Unter den nach Gaza Verschleppten sind auch Babys, Senioren und Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen.

Auf allen Fernsehkanälen sind Angehörige der Toten, Verschleppten und Vermissten zu sehen, die ihre nur schwer zu ertragenden Geschichten erzählen und dabei immer wieder vor laufenden Kameras unter Tränen zusammenbrechen. Während Live-Übertragungen kommt es zu ergreifenden Szenen, bei denen Moderatoren von Nachrichtensendungen ihre trauernden Studiogäste umarmen. Nachrichtensprechern bleibt die Stimme weg, wenn in den von ihnen verlesenen Listen der gerade identifizierten Toten die Namen von ehemaligen Freunden und Kollegen auftauchen. Und immer wieder schlägt die Trauer auch um in Wut – nicht nur auf die Terroristen, sondern auch auf die eigene Regierung, der vorgeworfen wird, nicht genug für die Freilassung der Geiseln zu tun und den Überfall vom 7. Oktober nicht verhindert zu haben.

Auf allen israelischen Fernsehkanälen sind Angehörige der Toten, Verschleppten und Vermissten zu sehen, die ihre nur schwer zu ertragenden Geschichten erzählen.

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