Azubis verdienen in der Regel weit weniger als Mindestlohn, meistens reicht es nicht einmal für ein eigenes WG-Zimmer. Drei Jahre hintereinander mussten sie außerdem Reallohnverluste hinnehmen.
In Fachgeschäften wie in Warenhäusern arbeiten mehrheitlich Frauen. Sie verdienen schlecht, haben ausufernde Arbeitszeiten und sind kaum gewerkschaftlich organisiert. Der Schutz durch einen Tarifvertrag wird in dieser Branche immer seltener.
Ein Drittel des Pflegepersonals erwägt, aus dem Beruf auszusteigen. Das liegt an den Zumutungen, die die Covid-19-Pandemie mit sich bringt, aber mehr noch an den jahrzehntelangen Einsparungen in dem Bereich.
Noch vor kurzem als »Coronahelden« beklatscht, sind die Beschäftigten im öffentlichen Dienst derzeit heftigen Angriffen von Politik und Medien ausgesetzt.
In der vergangenen Woche scheiterten der Abschluss eines bundesweiten Tarifvertrags in der Pflege und damit verbunden die Erhöhung des Mindestlohns für Beschäftigte in der Branche. Maßgeblich verantwortlich dafür ist der katholische Caritas-Verband.
In der Hauptverwaltung der Restaurantkette Nordsee in Bremerhaven legten Beschäftigte vergangene Woche die Arbeit nieder. Sie befürchten eine Verlegung des Standorts in eine andere Stadt und fordern zumindest einen Sozialtarifvertrag.