Trans-Personen sind Feindbild der Rechten und Religiösen

Achtung, Rollback!

Rechte Strömungen mobilisieren immer lauter gegen die »Trans-Ideologie«. Ein ­differenzierter Umgang mit Transgeschlechtlichkeit wird damit noch schwieriger, dennoch gibt es vielversprechende Ansätze.

Unterstützt von einflussreichen rechtsreligiösen Gruppen, unternimmt die Republikanische Partei in den USA Schritte, die Rechte von Trans-Personen nach und nach zu beschneiden, letztlich mit dem Ziel, diese völlig außer Kraft zu setzen. Immer mehr republikanisch regierte Bundesstaaten erlassen Gesetze, die die Behandlung von Minderjährigen mit Geschlechtsdysphorie nach dem genderaffirmativen Ansatz (gender affirmative approach) verbieten. Auch für die Teilnahme am Schulsport sowie Wettkämpfen soll nach dem Willen der Republikaner allein das biologische Geschlecht maßgeblich sein. Ebenso wird Aufklärung über LGBT in Schulen beschränkt, missliebige Bücher werden aus Bibliotheken entfernt.

Die Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen sind gravierend. In einem Schulbezirk in Missouri werden Schüler und Schülerinnen gezwungen, sich gemäß ihres Geburtsgeschlechts zu kleiden; im Bundesstaat Virginia müssen Trans-Jugendliche sich mit ihrem Geburtsnamen und dem entsprechenden Pronomen bezeichnen lassen, selbst wenn sie den Namenseintrag bereits legal geändert haben.

Längst greifen auch in Deutschland erzkonservative bis rechtsextreme Wortführer das Thema Transsexualität auf, vor allem seit politisch um das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz gestritten wird, das das bisher geltende Transsexuellengesetz ersetzen soll. So forderte die AfD-Fraktion im Juli dieses Jahres sowohl im sächsischen als auch im sachsen-anhaltischen-Landtag von Verbot von Pubertätsblockern, also ­Medikamenten, die die Bildung von Geschlechtshormonen vorübergehend aufhalten, sowie für »Werbung für Geschlechtsumwandlungen«.

Hubert Aiwanger, stellvertretender bayerischer Ministerpräsident und Wirtschaftsminister sowie Bundesvorsitzender der Freien Wähler, machte immer wieder Stimmung gegen LGBT.

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