Masih Alinejad, iranischen Oppositionelle, im Gespräch über den Kampf gegen autoritäre Regime

»Demokratische Länder müssen so geeint sein wie die Autokratien«

Die aus dem Iran stammende US-amerikanische Journalistin Masih Alinejad machte auf der Münchner Sicherheitskonferenz Mitte Februar auf die Situation der Frauen in der Islamischen Republik aufmerksam, verwies auf die Rolle des Iran beim Hamas-Massaker vom 7. Oktober und betonte die Bedeutung der Einigkeit von Demokratien im Kampf gegen autoritäre Regime. Ein Gespräch am Rande der Konferenz, an der Alinejad in Begleitung oppositioneller junger Frauen aus dem Iran teilnahm. Darunter waren Kosar Eftekhari, der bei einem Protest gegen die Islamische Republik ins Auge geschossen wurde, und Bayan Azimi, deren kurdischen Ehemann das Regime im Januar hinrichten ließ.
Interview Von

Bei der Münchner Sicherheitskonferenz haben sie angemerkt, dass sich über globale Sicherheit derzeit nicht nachdenken lasse, ohne die Rolle des Iran zu berücksichtigen. In Bezug auf den Krieg in der Ukraine sagten Sie: »You cannot end the war in Ukraine without confronting the regime in Iran!« Welche Rolle spielt das Mullah-Regime sicherheitspolitisch?
Es war für mich enttäuschend zu sehen, dass die Anführer:innen demokratischer Länder hier in München sagen, sie wollen den Krieg in der Ukraine beenden, aber den Iran dabei mit keiner Silbe erwähnen. Ich halte das für Heuchelei. Präsident Wolodymyr Selenskyj war hier und bat die Europäer, mehr Ressourcen, Geld und Waffen in die Ukraine zu schicken, um den Krieg zu beenden und Russland zu besiegen. Die Islamische Republik ist einer der wichtigsten Verbündeten von Präsident Wladimir Putin. Sie schickt Drohnen, um unschuldige Ukrainer zu töten. Wenn die Staatsoberhäupter der demokratischen Länder den Krieg Russlands wirklich beenden wollen, müssen sie auch der Islamischen Republik ein Ende bereiten. Sie ist der größte Sponsor des Terrorismus – die Houthis im Jemen werden vom Iran unterstützt, die Hamas im Gaza-Streifen, die Hizbollah im Libanon.

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