Mittwoch, 05.04.2023 / 12:46 Uhr

Anklage wegen Kriegsverbrechen: Frankreich nimmt drei hochrangige Syrer fest

Bildquelle: Pixabay

In Frankreich wurden drei ehemalige Berater von Präsident Bashar al Assad festgenommen

Auf der diplomatischen Bühne mag das Assad Regime gerade punkten, schließlich drängeln arabische Staaten förmlich mit der Wiederaufnahme von Beziehungen zu Damaskus.

Ganz anders sieht es dagegen juristisch aus: Gegen Mitglieder des Regimes laufen unzählige Anklagen und der Prozess, der vergangenes Jahr in Koblenz zu einer lebenslänglichen Haftstrafe  machte Schule und wird als "eine entscheidende Wegmarke in den internationalen Bestrebungen gegen die Straflosigkeit von Menschenrechtsverbrechen in Syrien und, in einer langfristigen Perspektive, auch über die Region hinaus (angesehen). Das Verfahren basiert zudem auf einer Reihe von Strafanzeigen zu Folter in Syrien, die das ECCHR zusammen mit fast 100 syrischen Folterüberlebenden, Angehörigen, Aktivist/innen und Anwält/innen seit 2016 in Deutschland, Österreich, Schweden und Norwegen einreichte. Dabei wird das sogenannte Weltrechtsprinzip angewendet, welches es ermöglicht, Verbrechen gegen die Menschlichkeit unabhängig von einem Bezug zum Inland vor nationalen Gerichten zu verhandeln. Wir unterstützen solche Verfahren und begrüßen diesen Schritt für mehr Gerechtigkeit für Syrien.

In Frankreich nun wurden "three Syrian nationals, all former or current advisers of Syrian President Bashar al-Assad, charged on March 29 with complicity in crimes against humanity and war crimes.

The three former advisers are head of the National Security Bureau of the Ba'ath Party Ali Mamlouk, former head of the Syrian air force intelligence directorate Jamil Hassan, and air force intelligence officer Abdel Salam Mahmoud. It is the first time that such senior Syrian officials will stand trial in France for these sorts of crimes.

The French prosecution argues that these three Syrians were implicated in the disappearance and deaths of a French high school counselor in Damascus, Mazen Dabbagh, and his son Patrick who studied literature at Damascus University. The father and son, both dual Syrian-French nationals, were arrested in November 2013. Detained at one of the airports near the Syrian capital, they were interrogated and tortured by intelligence agents from the Syrian air force, believed to be one of the most powerful bodies in the regime.