Thomas von der Osten-Sacken

Über 50% der aller menschen in der arabischen und der sog. islamischen Welt heiraten Familienmitglieder, ja in vielen Ländern gilt es als vorbildlich und erwünscht, wenn Cousinen Cousins heiraten. So erhalten sich Familienbande, in Stammesgesellschaften wird so der Zusammenhalt gestärkt. Und die Folgen sind fatal: "Bei Euch heiraten Menschen, bei uns Familien", schrieb vor einiger Zeit eine aus Pakistan stammende Feministin.

Eine Meldung von Radio China International: „Der französische Präsident Emmanuel Macron sieht einen politischen Dialog als einzigen Weg für Frieden in Syrien.“ Sie meinen, was sie sagen. Und so unbeirrbar, wie Assad an seinen Kriegszielen festhält, hält sein engster Verbündeter in Teheran an den seinen fest.

Die erste Meldung stammt aus Syrien: The UN has warned that almost 400,000 people in the besieged East Ghouta area, near Syria’s capital Damascus, face “complete catastrophe”.

Vor knapp einem Jahr schrieb die libanesische Journalistin Hanin Ghdadar:

Wer hat die Bilder noch nicht gesehen? "Teheran 1979" oder "Kabul 1980" und dann eine Gruppe junger Frauen im Minirock. Damals, so suggerieren sie, war alles noch irendwie gut, danach begann der Abstieg ins Mittelalter. Nur, war es wirklich so? Und warum werden solche Bilder so begeistert von leuten in sozialen Medien geteilt, die sicha ansonsten herzlich wenig für die Realität vor Ort interessieren? Diesen Fragen geht Alex Shams nach:

Vergangenen Mittwoch verabschiedete das irakische Parlament auf Initiave schiitischer Parteien ein Gesetz, dass die regierung auffordert, das Heiratsalter im Irak auf neun herabzusetzen. Mit neun hatte angeblich Mohammad das erste Mal geschlechtsverkehr mit seiner Lieblingsfrau Aisha, weshalb islamisten, die ja dem Propheten besonders gerne in solchen Punkten nacheifern, dieses Alter für angemessen halten. Schon vor einigen Jahren gab es im Irak einen entsprechenden Vorstoß, der zum Glück scheiterte,

In atemberaubendem Tempo verliert die kurdische Regionalregierung im Irak gerade Gelände und Einfluss. Während der irakische Premier Abadi von einer Hauptstadt in die andere reist, sich mit Saudis, Russen, Iranern, den USA und Türken trifft, steht der kurdische Präsident Massound Barzani völlig isoliert da und verliert jeden Tag weitere Souveränitätsrechte und Einkünfte, die Irakisch-Kurdistan in den letzten Jahren, ja Jahrzehnten selbstverständlich sein eigen nannte.

Der saudische Kronprinz verkündete jüngst, Saudi Arabien werde in die Zeit vor 1979 zurückkehren, als in dem Land ein "moderater Islam" herrschte. In der Tat radikalisierte sich das Haus Saud seit diesem Jahr, als eine Gruppe Jihadisten die Kabaa in Mekka stürmte und im Iran die islamische Revolution ausbrach. Wenn ein so hohes Mitglied der königlichen Familie so etwas sagt, dann ist es durchaus ernst gemeint.

Wo eigentlich bleiben die scharfsinnigen Pipeline-Theorien und Analysen? Ach so, es ist ja Russland und nicht die USA, die, kurz vor dem irakischen Einmarschs in Kirkuk, diese Pipeline übernommen hat.

David Romano ist einer der Journalisten, die sich seit langem in und für Irakisch-Kurdistan engagieren. Seit Jahren schreibt er eine Kolumne für das kurdische Medienportal Rudaw, das sich im Besitz des Premierministers der Kurdischen Regionalregierung Nerrchiwan Barzani befindet. In den Tagen vor dem  25.

Der Islamische Staat ist nun auch der Hauptstadt seines Kalifats beraubt. Gestern nahmen die Milizen der Syrian Democratic Forces (SDF) die letzten Viertel Raqqas ein, einer weiteren nahöstlichen Stadt, die nun in Trümmern liegt. Die SDF stehen unter Kontrolle der PYD, die wiederum wenig mehr ist, als der syrische Arm der Arbeiterpartei Kurdistan. Und  entsprechend wurde der Sieg dann auch gefeiert:

In Kirkuk wird seit vergangener Nacht gekämpft, die Zukunft des Nordirak und Irakisch-Kurdistans steht auf dem Spiel und das deutsche Auswärtige Amt? Hat bisher - 12:00 Uhr mittags - nichts zum Irak zu sagen, sondern vermeldet:

Gestern meldeten türkische Medien, dass im Rahmen des Astana-Abkommens erste türkische Soldaten in Idlib in Syrien einmarschiert sind. Bis jetzt haben weder Demonstrationen vor türkischen Konsulaten stattgefunden, noch finden sich Verurteilungen seitens der deutschen Friedensbewegung, zumindest weder bei IPPNW, Pax Christi, dem Friedensratschlag oder einer anderen bekannten Adresse.

Da behandeln die USA Russland wie einen Partner in Syrien, nehmen an allen Fronten Rücksicht und ziehen sich zurück, sobals es zu Konflikten kommen könnten und wie sieht der Dank aus? So:

Es waren für die Region ganz ungewöhnliche und deshalb umso erfreulichere Bilder, als in den Tagen vor dem irakisch-kurdischen Referendum in Arbil und anderen nordirakischen Städten neben der Nationalfahne auch die Israels geschwenkt wurde. Schließlich war der jüdische Staat der einzige, dessen Regierung sich positiv über dieses Referendum geäußert hatte.