Philipp Lenhards Buch über die frühen Jahre des Instituts für Sozialforschung

Marxistisches Netzwerk

In seinem Buch »Café Marx« erzählt Philipp Lenhard vor allem von den frühen Jahren des Frankfurter Instituts für Sozialforschung und stellt neben der wichtigen Rolle, die Frauen in ihm spielten, auch heraus, wie stark die Kritische Theorie ein Gemeinschaftsprojekt war.

Am 22. Juni 1924 eröffnete das Gebäude des Instituts für Sozialforschung (IfS) an der Königlichen Universität zu Frankfurt am Main, der heutigen Goethe-Universität. Fast 100 Jahre später befindet es sich weder im selben Gebäude wie damals, noch finden Studenten, die sich für das interessieren, was dort einst diskutiert wurde, am heutigen Standort das, wonach sie gesucht haben. Für die Jubiläumsfeierlichkeiten ist bisher auch nur lapidar ein »Sommer- und Straßenfest« angekündigt; das hundertjährige Bestehen des Instituts wurde bereits im Vorjahr begangen.

Der Historiker Philipp Lenhard, der 2019 eine Biographie über Friedrich Pollock, einen der Gründer des Instituts, veröffentlichte, zeichnet in seinem nun ­erschienenen umfangreichen Buch »Café Marx« die Geschichte des ­Instituts in ungewohnter Weise nach. Lenhard betont schon zu Beginn, er wolle keine bloßen Biographien der wichtigsten Vertreter der Kritischen Theorie liefern; eine bruchlose Ideen­ge­schich­te hat er ebenso wenig verfasst.

Ihn interessieren vielmehr die unterschiedlichen Konstellationen, die sich im Institut und seinem Umfeld ergaben. Dabei widmet sich Lenhard vor allem der Frühphase des IfS, zwei Drittel seines Buchs be­handeln die Zeit vor 1949, also vor der förmlichen Wiedereröffnung des ­Instituts in Frankfurt 1951.

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