Viele in Deutschland reagierten gleichgültig auf den Hamas-Terror

Steinerne Gesichter

Empathielosigkeit und wenig Empörung: Manche in Deutschland scheint es kaum zu stören, wenn Juden ermordet werden.

Nach den Gräueltaten der Hamas vom 7. Oktober mehren sich Appelle von Jüdinnen und Juden an das Mitgefühl der Weltöffentlichkeit. In Zeitungsartikeln, Social-Media-Posts, Interviews und öffentlichen Statements wird dazu aufgerufen, den Taten der Hamas nicht gleichgültig gegenüberzustehen. Ein offener Brief von »Israel-based Progressives and Peace Activists« richtete sich zum Beispiel an Linke in Europa und den USA. Die Unterzeichnerinnen drücken darin ihre Erschütterung über jene aus, »die mit Gleichgültigkeit auf die furchtbaren Ereignisse reagiert und manchmal sogar Handeln der Hamas gerechtfertigt haben«.

Es ist erschreckend, dass solche Appelle notwendig sind – trotz der grausamen Bilder und zahlreichen Berichten von Überlebenden und Einsatzkräften. Doch notwendig sind sie. Gleichgültigkeit oder sogar Billigung der Taten finden sich auch in Deutschland. Plakate mit Bildern von den Geiseln der Hamas wurden an etlichen Orten abgerissen oder beschmiert. Linke Gruppen nahmen den Terrorangriff zum Anlass, den »paläs­tinensischen Widerstand« zu feiern. Oft wird mit einer auffallenden Kälte über die Taten gesprochen. Christoph Heusgen zum Beispiel, der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz und frühere außenpolitischer Berater der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), sprach im ZDF lapidar von der »Hamas-Aktion«, die sicher zu verurteilen sei, aber eben auch »nicht in einem Vakuum stattgefunden« habe.

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