Beiträge zu Nicaragua

Kein Ende in Sicht. Werbung für das Präsidenten-Ehepaar Daniel Ortega und Rosario Murillo in Managua, 17. Juni 2021
2024/49 Ausland Die jüngste Verfassungsreform in Nicaragua und die Repression gegen die Zivil­gesellschaft

Alle Macht der Familienbande

Die nicaraguanische Verfassungsreform vom 22. November festigt die Macht des ­Diktators Daniel Ortega und seiner Ehefrau Rosario Murillo, die nun zur »Co-Präsidentin« ernannt wurde. Derweil geht die Repression gegen Journalist:innen, NGOs und Kirchen weiter.
»Niemand weiß, was passiert, wenn Ortega sterben sollte.« Daniel Ortega und seine Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo
2024/24 Interview Jan-Michael Simon, UN-Experte, im Gespräch über die Menschenrechtslage in Nicaragua

»Das Präsidentenpaar kontrolliert alle drei Staatsgewalten«

Ein Bericht der UN-Gruppe der Menschenrechtsexperten für Nicaragua vom März zeigt auf, dass sich die Menschenrechtslage in dem zen­tralamerikanischen Land seit 2023 dramatisch verschärft hat. Auf die Chancen für die Bewilligung von Asyl für nicaraguanische Flüchtlinge in Deutschland hat das wenig Einfluss. Die »Jungle World« sprach mit dem Vorsitzenden der UN-Expertengruppe, Jan-Michael Simon.
Protestierende zeigen neben der georgischen auch die EU-Fahne. Tiflis, 1. Mai
2024/18 Ausland Georgien und Kirgistan führen ­Gesetze gegen »ausländische Agenten« ein

Nach russischem Vorbild

Gegen großen Protest der Bevölkerung und der Opposition treibt die georgische Regierung ein Gesetzesvorhaben voran, das aus dem Ausland finanzierte NGOs und Medien dazu verpflichtet, sich als »ausländische Agenten« zu registrieren. In Kirgistan wurde kürzlich ein noch restriktiveres Gesetz gegen Einmischung aus dem Ausland eingeführt.
2021/32 Hotspot Berenice Quezada ist eine weitere Oppositionelle, die in Nicaragua weggesperrt wurde

Schön weggesperrt

Wieder eine weniger. Geht es um seine Konkurrenz bei den am 7. November in Nicaragua anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen, möchte der Autokrat Daniel Ortega kein Risiko eingehen.

2021/25 Interview Nemesio de Jesús Mejía Urbina vom nicaragu­anischen Movimiento Campesino über die Verhaftungen Oppositioneller in Nicaragua

»Wir dürsten nach Reformen«

Drei von sieben Kandidaten der Opposition für die nicaraguanische Präsidentschaftswahl im November 2021 sind noch auf freiem Fuß, da­runter auch Medardo Mairena vom

Daniel Ortega
2021/23 Ausland Vor den Präsidentschaftswahlen werden in Nicaragua Oppositionspolitiker verhaftet

Ortega geht auf Nummer sicher

Im November stehen in Nicaragua die Präsidentschaftswahlen an. Doch noch ist unklar, wer gegen den immer autokratischer regierenden Amtsinhaber Daniel Ortega antreten kann – bereits der zweite Oppositionspolitiker wurde verhaftet.
2020/05 dschungel Matthias Schindlers Buch »Vom Triumph der Sandinisten zum demokratischen Aufstand«

Bittere Ernte

»Ach, kleines Nicaragua, so stolz und so bedroht, noch brauchst du fremde Hilfe, sonst wär’ bald eine Hoffnung tot«, reimte der DDR-Liedermacher Gerhard Schöne Mitte der achtziger Jahre.

Ricardo Pineda Gadea
2018/32 Interview Ricardo Pineda, Arzt, über die Repression und die Proteste in Nicaragua

»Wir verbrachten die Nacht in Todesangst«

Während der seit Monaten andauernden Proteste gegen die nicaraguanische Regierung unter Präsident ­Daniel Ortega vom FSLN versorgte Ricardo Pineda Gadea von der Ärztevereinigung Asociación Médica Nicaragüense verletzte Demonstrierende. Die Situation eskalierte am 18. April, als eine Demonstration von Rentnern und Studierenden gegen die Rentenreform in der Hauptstadt Managua brutal ­angegriffen wurde. Seither kommt es immer wieder zu Verletzten und Toten. Bisher starben rund 450 Menschen, es gibt Tausende Verletzte, zahlreiche Verschwundene und Gefangene. Mitte Juli über­lebte Pineda den Beschuss einer Kirche in Managua, in die sich Protestierende geflüchtet hatten. Kurz darauf floh er außer Landes. Dutzende Ärzte, die Protestierende versorgten, wurden jüngst vom Staat entlassen.