Vor drei Jahren versuchten sogenannte Querdenker den Reichstag zu stürmen

Sturm auf den Reichstag: War was?

Der Rechtsextremist Nikolai Nerling vermochte es nicht, zum dritten Jahrestag des versuchten Sturms auf das Reichstagsgebäude großes Interesse an einer Kundgebung zu wecken, nicht einmal im »Querdenken«-Milieu. Das verhält sich derzeit zwar recht passiv, seine Strukturen allerdings bleiben reaktivierbar.

Das Interesse an der Kundgebung »Gegen die antideutsche Instrumentalisierung der Ereignisse vom 29. August 2020« war gering. Trotz der Mobilisierung in den sozialen Medien, die Nikolai Nerling betrieb, ein ehemaliger Grundschullehrer, der sich nun als »Volkslehrer« deklariert, erschienen am Samstag nur ein Dutzend Personen vor dem Reichstagsgebäude. Der versuchte Sturm auf dieses drei Jahre zuvor war der Anlass der Kundgebung. Seinerzeit hatten Demonstranten Absperrungen überwunden und waren auf die Treppe vorgedrungen.

Nerling rief weit weniger Interesse hervor als die gleich nebenan stattfindende Kundgebung des ehemaligen NPD-Funktionärs Rüdiger Hoffmann. Dieser beschallt allwöchentlich seine Anhänger und irritierte auf der Wiese direkt vor dem Parlamentsgebäude Touristen mit altbekannten Reichsbürgerthemen. Er gilt als Betreiber der verschwörungstheoretischen Plattform Staatenlos.info, deren Unterstützer zu den sogenannten »Selbstverwaltern« gehören. Diese erkennen die bundesrepublikanische Rechtsordnung nicht an. Seit 2014 rief Hoffmann seine Anhänger immer wieder dazu auf, das Reichstagsgebäude zu stürmen.

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