Die Degrowth-Bewegung könnte wertvolle Impulse zur Etablierung eines radikalen Krisenbewusstseins liefern – wenn sie einen Begriff vom Kapital und dem unausweichlichen Transformationskampf hätte.
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Linke und Umweltbewegung sollten sich vom Kapitalismus nicht dessen Berechnungssystem aufzwingen lassen, sondern eigene Kriterien für ökonomische, gesellschaftliche und ökologische Entwicklung erarbeiten.
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Lange Zeit basierte die kommunistische Forderung nach einem besseren Leben für alle auf der Vorstellung eines Lebens im materiellen Überfluss. Die vorangeschrittene Umweltzerstörung fordert eine realistisch angepasste Utopie, die dennoch einiges zu bieten hätte.
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Den Klimaumbruch durch technischen Fortschritt innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise aufzuhalten oder gar dessen Folgen rückgängig zu machen, ist eine trügerische Hoffnung. Die Umweltzerstörung ist bereits weit fortgeschritten, zu dieser würden die zur Klimarettung vorgeschlagenen Techniken zunächst stark beitragen. Auch Postwachstumsutopien müssen dieser Tatsache Rechnung tragen.
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Der globale Siegeszug der kapitalistischen Produktionsweise bedeutete zunächst einmal die Enteignung des Gemeineigentums und dessen Umwandlung in Privateigentum. Davon, dass im Kapitalismus der allgemeine Wohlstand gesetzmäßig ansteige, kann daher überhaupt keine Rede sein.
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Den kapitalistischen Wachstumszwang und seine Auswirkungen auf die Umwelt zu kritisieren, ist nicht neu oder von sich aus links. Es macht einen entscheidenden Unterschied, ob man sich bei der Produktion an den tatsächlichen menschlichen Bedürfnissen orientiert oder aus völkischer oder esoterischer Ideologie heraus die Moderne an sich ablehnt.
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Der Wunsch, das Wachstum zu verbieten, ist eine besonders deutsche und technologiefeindliche Angelegenheit. Der Klimawandel hat für viele linke Untergangspropheten die Wirtschaftskrise als Bezugspunkt abgelöst.
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An Degrowth-Konzepten gibt es viel zu kritisieren, aber das ändert nichts daran, dass kapitalistisches Wachstum und planvolles Wirtschaften miteinander unvereinbar sind. Für eine Wirtschaft ohne Zwang zum Wachstum ist es notwendig, auch den Kapitalismus zu überwinden.
Disko
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Dritter Weg, Commons, Empowerment: Kohei Saito wirbt in seinem Buch »Systemsturz« für einen Degrowth-Kommunismus und beruft sich dabei auf Marx. Das Prinzip des Kommunismus, über eine Aneignung der Produktionsmittel das gesellschaftliche Verhältnis des Werts aufzuheben, berücksichtigt er allerdings gar nicht.
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Der japanische Philosoph Kohei Saito analysiert in seinem Buch »Systemsturz« die Verflechtung von Kapital, Natur und Gesellschaft im Anthropozän anhand unveröffentlichter Notizen von Karl Marx. Ein Gespräch über Wirtschaftswachstum, Greenwashing und Radikalisierung.
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