Die Freiheit der bürgerlichen Gesellschaft gilt für alle Bürger gleichermaßen und bedingt genau deshalb soziale Ungleichheit. Zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützen den Staat in der Reproduktion dieses ungleichen Verhältnisses.
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Heutige Freiheitsbestrebungen in der westlichen Welt entstellen den Liberalismus zur Kenntlichkeit: Ein Javier Milei schlummert auch in Christian Lindner oder Hubert Aiwanger.
Kommentar
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Einstmals hielten Linke dem reaktionären Ruf nach Recht und Ordnung die Freiheit entgegen. Heutzutage hat sich der Freiheitskampf gegen die Beschränkung durch zivilisatorische Standards und objektive gesellschaftliche Rahmenbedingungen als Terrain der Rechten etabliert.
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In ihrer Studie »Gekränkte Freiheit« beschreiben Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey das, was sie als »libertären Autoritarismus« bezeichnen, nämlich das undialektische und narzisstische Verständnis der Freiheit.
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Judith Shklar (1928–1992) gilt als eine der wichtigsten Theoretikerinnen des Liberalismus. Zentral für ihr Verständnis von Freiheit war die Abwesenheit von Furcht und Abhängigkeit: Jeder müsse sein Leben gestalten können, ohne befürchten zu müssen, Grausamkeit zu erfahren, postulierte die lettisch-US-amerikanische Politologin. Ihr Augenmerk galt dabei den Opfern bestimmter Formen von Politik. Shklars Überlegungen zum Wesen des Liberalismus machen es möglich, sowohl Antidiskriminierungspolitik als auch soziale Sicherung neu zu begründen – anstatt sie immer wieder unproduktiv gegeneinander auszuspielen.
Imprint
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In seinem Buch »Die Freiheit, die sie meinen« seziert der Literaturwissenschaftler Sebastian Schuller die »deutsche Corona-Ideologie« und zeigt auf, wie die Covid-19-Pandemie den Neoliberalismus ankratzte – und wie dieser sich davon erholte.
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Freiheit, so scheint es, ist heutzutage nur noch auf der Basis kollektiver Selbstbeschränkung zu erkämpfen. Aus der Sehnsucht nach der biederen Sippe, die sich zu diesem Zweck formieren soll, spricht vor allem die Überforderung, individuelle Freiheit überhaupt noch zu denken.
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Nach Jahren des Rückgangs liegt Rauchen wieder im Trend, besonders unter jungen Leuten. Unter 14- bis 17jährigen stieg der Anteil der Zigarettenkonsumierenden sogar von 8,7 Prozent im Jahr 2021 auf 15,9 Prozent in 2022. Ist das Rauchen in der Öffentlichkeit eine gesundheitsschädigende Rücksichtslosigkeit gegen Nichtrauchende oder folgt die Forderung nach staatlicher Einschränkung des Rauchens autoritären Reflexen?
Disko
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