Beiträge zu Identitätspolitik

Früher als »kommunistisch« gebrandmarkt, heute als »woke« geschmäht: Protest gegen Maßnahmen gegen Rassismus in Little Rock, Arkansas, 1959
2025/23 Disko Es gilt, die ­revolutionären Ursprünge der Wokeness zu bewahren

Libertär statt autoritär

Wokeness steht in der Tradition des anarchistischen Libertarismus, der das Handeln der Einzelnen als politische Praxis begreift, die bereits in der Gegenwart auf die zu erkämpfende Gesellschaft verweist. Statt dagegen zu polemisieren, sollten Linke vielmehr einen auf woke Weise erweiterten Klassenkampf führen.
Typ mit Woke-Cap und Maga-Maske
2025/20 Disko Der Unterschied zwischen bloßen Ressentiments gegen Wokeness und ernst­zunehmender Kritik an ihr

Nicht mehr »en woke«

Was einst als Kritik an Irrationalität und Wahn antrat, hat sich längst zum Zerrbild des kritisierten Gegenstands entwickelt. Antiwokeness ist unter Donald Trump und Wladimir Putin zum Regierungsprogramm erhoben worden und schreitet in ihrer Zensurwut deutlich schlagkräftiger und besorgniserregender voran, als es die woke Gesinnungspolizei bisher vermocht hatte. Es ist an der Zeit, dass die Kritik diese Veränderung miteinbezieht.
Nach Esra Ösyüreks Meinung auf einer »Pilgerfahrt«: Besucher des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau
2025/14 dschungel Esra Özyürek behauptet in »Stellvertreter der Schuld«, die Holocausterinnerung werde an Muslime ausgelagert

Jungle+ Artikel Postkolonialer Zauber

Die Schuld am Holocaust werde in Deutschland an Muslime ausgelagert, behauptet die Soziologin Esra Özyürek in ihrem Buch »Stellvertreter der Schuld«. So steil ihre These ist, so wenig kann sie diese stichhaltig belegen.
"Stop the Coup". Noch gibt es Widerstand und Proteste gegen den Trumpismus
2025/09 Thema Michael C. Williams, Politikwissenschaftler, im Gespräch über die weltpolitischen Vorstellungen der Trump-Anhänger

Jungle+ Artikel »Eine Welt der Großmächte«

Donald Trump verspricht, die »Globalisten« zu entmachten, und wird von Rechtsextremen weltweit gefeiert. Mit dem Experten für internationale Politik, Michael C. Williams, sprach die »Jungle World« über die weltpolitischen Vorstellungen Trumps und seiner Anhänger.
Die habituelle Intoleranz schlägt zurück. Wahlkampfszene aus dem Sommer vom Ocean City Boardwalk in Ocean City, Maryland
2024/50 Disko US-Wähler straften die Demokraten für die identitätspolitische Verengung der politischen Diskussion

Der Preis der Distinktion

Dass eine Präsidentschaftskandidatin wie Kamala Harris in den USA als elitär und realitätsfremd abgelehnt wurde, ist nicht nur das Ergebnis rechtspopulistischer Propaganda. Das Autoritäre an linker Identitätspolitik führt dazu, dass viele Menschen ihre Realität ­aberkannt sehen – ein unterschwelliger Klassenkonflikt.
Ein Harris-Walz-Kampagnenschild nach der Wahlniederlage der Demokraten im Dreck
2024/46 Thema Viele US-Demokraten machen die Identitätspolitik für die Niederlage der Partei verantwortlich

Jungle+ Artikel Woke ist out

Immer mehr US-Demokraten wenden sich von der sogenannten Wokeness ab und befürworten eine an Klasseninteressen orientierte Politik. Dass die Partei dennoch als abgehoben wahrgenommen wird, hat auch mit ihrem Umfeld aus NGOs und Stiftungen zu tun, die in der Sprache eines identitätspolitischen Kulturkampfs zur Wahl aufgerufen hatten.
Jens Balzer, geboren 1969, lebt in Berlin und ist Autor im Feuilleton von Die Zeit
2024/34 dschungel Jens Balzer, Kulturjournalist und Buchautor, im Gespräch über sein Buch »After Woke«

»Die ›woke‹ Linke ist im Eimer«

In seinem Buch »After Woke« treibt den Schriftsteller und Journalisten Jens Balzer die Frage um, warum gerade diejenigen, die lange als Protagonisten der politischen Emanzipation galten, so anfällig sind für regressives Denken. Ein Gespräch über die Zäsur des 7. Oktober, verhärtete Identitäten und die Frage, gegen wen eine »woke« Diskursethik unbedingt zu verteidigen ist.