Beiträge zu Flucht

Jüdische Flüchtlinge nahe eines von Joint (American Jewish Joint Distribution Committee) eingerichteten Auffanglagers, 1949
2025/11 dschungel Stephan Grigat im Gespräch über Flucht und Vertreibung der Juden aus der arabischen Welt

Jungle+ Artikel »Eine Tragödie, die bis heute kaum auf­gearbeitet ist«

Der erzwungene Massenexodus der Juden nach 1948 aus dem ­arabischen Raum wurde außerhalb Israels lange Zeit kaum beachtet. Das hat sich inzwischen verändert. Allerdings wird die Vertreibung nicht selten nur als Parallelerzählung zur Fluchtgeschichte der Palästinenser wahrgenommen. Stephan Grigat erklärt, warum diese Sicht problematisch ist.
Demonstration vor dem Bezirksgericht Hajnówka, wo der Prozess am 28. Januar gegen fünf Flüchtlingshelfer:innen begann
2025/09 Interview Aleksandra Chrzanowska, NGO Stowarzyszenie Interwencji Prawnej, im Gespräch über fünf in Polen angeklagte Flüchtlingshelfer

»Uns ging es darum, dass die Menschen überleben«

In Polen stehen fünf mit der Grupa Granica verbundene Aktivist:innen vor Gericht, die Flüchtlingen an der polnisch-belarussischen Grenze humanitäre Hilfe geleistet haben. Ihnen drohen bis zu fünf Jahre Haft. Die Kriminalisierung von Flüchtlingshilfe steht im Kontext der unter der PiS-Regierung eingeführten restriktiven polnischen Asylpolitik, die auch die liberale Regierungskoalition unter Ministerpräsident Donald Tusk weiterverfolgt. Die »Jungle World« sprach mit Aleksandra Chrzanowska über den Prozess gegen die Flüchtlingshelfer:innen und die Rolle der Regierung sowie der sie tragenden Parteien.
Über den Krimmler Tauern in den Alpen nach Italien. Vom Verein Alpine Peace Crossing organiserte Gedenkwanderung im Jahr 2021
2024/51 Small Talk Vertreter:innen des Vereins Alpine Peace Crossing im Gespräch über die Flucht europäischer Juden 1947

»Sie wollten nach Israel«

Der »Verein für aktive Gedenk- und Erinnerungskultur – Alpine Peace Crossing« (APC) erinnert an einen wenig bekannten Teil der Nachkriegsgeschichte, als zahlreiche europäische Juden versuchten, nach Israel zu fliehen. Die »Jungle World« sprach mit Matthias Schreckeis, Eva Bammer, Jakob Gruber und Nadine Tauchner von APC über dessen Arbeit.
The Blaze: Territory, 2017
2024/45 dschungel Eine Ausstellung in Luxemburg beschäftigt sich mit dem Verlust des Zuhauses

Kein Platz unter Palmen

Die zweiteilige Werkschau »Dis-placed« in einem ehemaligen Möbelhaus in Esch-sur-Alzette in Luxemburg zeigt Auseinandersetzungen interna­tionaler Kunstschaffender mit dem Verlust des Zuhauses. Von schockierendem Zynismus zeugt die Seifeninstallation eines palästinensischen Künstlers in der ansonsten sehenswerten Ausstellung.
Jean Malaquais war gebürtiger Pole, hatte seine Papiere verloren und lebte in Paris, als der Krieg ausbrach
2024/41 Small Talk Nadine Püschel, Übersetzerin, im Gespräch über ihre Übersetzung des Romans »Planet ohne Visum«

»Malaquais erzählt von Mitläufertum, aber auch von Widerstand«

Angesiedelt im von den Deutschen besetzten Marseille der frühen vierziger Jahre, entwirft Jean Malaquais’ 1947 veröffentlichter ­Roman »Planet ohne Visum« ein facettenreiches Gesellschafts­panorama, das von der Kritik überschwenglich gefeiert wurde. Die »Jungle World« sprach mit der Berliner Übersetzerin Nadine Püschel, auf deren Initiative der Roman 75 Jahre nach der französischen Erstausgabe auf Deutsch erschien.
2024/41 Reportage Auf den Spuren der Fluchthelferin Lisa Fittko in den Pyrenäen

Chemin de la Liberté: Über die Pyrenäen in die Freiheit

Von September 1940 bis März 1941 boten die Antifaschisten Lisa und Hans Fittko eine Fluchtroute an, die vom französischen Küstenort Banyuls-sur-Mer über die Pyrenäen in das spanische Portbou führte. So half das Paar ungefähr 100 Emigranten und Exilanten bei der Flucht vor den Nationalsozialisten. Mittlerweile ist dort ein Wanderweg, der in Gedenken an den ersten Flüchtling, den Lisa Fittko über diese Route führte, »Chemin Walter Benjamin« heißt.
Fliehender Reporter. Tagebücher, Ausweise, Dokumente und Briefe von Siegfried Kracauer in einer Ausstellung in Frankfurt/Main, 2014
2024/41 dschungel Siegfried Kracauer schrieb im Exil in Frankreich die Vorstudien zu seiner »Theorie des Films«

Danse macabre in Marseille

Während Siegfried Kracauer auf dem Weg ins US-amerikanische Exil 1940 in Marseille festsaß, widmete er sich ausgerechnet dem Medium der Bewegung – dem Film. Der dabei entstandene »Marseiller Entwurf« sollte die Vorstudie zu seinem 20 Jahre später erschienenen Buch »Theorie des Films« werden.
Marsch der Würde in Ceuta
2023/33 Interview Helena Maleno Garzón, Migrationsforscherin, im Gespräch über die »Kanaren-Route« und die EU-Migrationspolitik

»Das Geschäft mit den Grenzen wird weiter wachsen«

Die Zahl der Flüchtlinge auf dem Weg zu den Kanaren nimmt wieder zu. Boote aus den westafrikanischen Staaten Mauretanien, Senegal und Gambia steuern meist die vor der nordafrikanischen Atlantikküste gelegenen Inseln Teneriffa oder Gran Canaria an. Eine weitere Seeroute führt von Marokko oder der Westsahara zu den nächstgelegenen Inseln Lanzarote oder Fuerteventura.
Kontrollraum der Kamerasysteme in Nea Vyssa in der Evros-Region
2022/40 Hintergrund Ein Gespräch über die »Karawane des Lichts« syrischer Geflüchteter in der Türkei und die europäische Flüchtlingspolitik

Despoten, Flucht und scharfe Schüsse

Die Türkei macht Anstalten, sich der syrischen Flüchtlinge zu entledigen. Diese organisieren eine »Karawane des Lichts«, um in die EU zu gelangen. Aber die EU-Außengrenzen werden seit 2020 immer stär­ker militarisiert, es gibt kaum noch ein Durchkommen. Dennoch werden erste Warnungen vor einer »Flüchtlingskrise« wie 2015 laut.