Die Demonstrationen gegen Friedrich Merz’ »Stadtbild«-Sprüche sind so ritualisiert wie inhaltsleer. Dass die schwarz-rote Bundesregierung längst AfD-Forderungen nach mehr Abschiebungen und Schikanen von Arbeitslosen durchsetzt, löst dagegen kaum noch Protest aus.
Die Union hat die AfD zu ihrem »Hauptgegner« erklärt. Ihre Strategie könnte jedoch man folgendermaßen zusammenfassen: Man bekämpft die Rechtsextremen, indem man ihnen recht gibt.
Die Bundesregierung will, dass Arbeitslosen wieder sämtliche Leistungen gestrichen werden können, sogar die Zahlungen für die Miete. Dabei wurden genau solche Sanktionen höchstrichterlich als verfassungswidrig eingestuft.
In Würzburg versuchte die schwarz-rote Koalition, einen Neustart zu inszenieren. Zwei Tage lang arbeiteten CDU, CSU und SPD an einem gemeinsamen Plan für den angekündigten »Herbst der Reformen«. Doch unter den angeblichen Partnern offenbarten sich alte und neue Konflikte sowie Zweifel an der Zukunft des Bündnisses.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) testet gegenüber seinem Koalitionspartner SPD, wie weit er gehen kann: Sowohl bei der Wahl neuer Verfassungsrichter:innen als auch bei der Flüchtlingsabwehr und der Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums nach oben.
Angesichts der Zerstörung im Gaza-Streifen und der weltweiten antiisraelischen Stimmung gibt sich die Hamas siegessicher und spricht von der bevorstehenden Vernichtung Israels. Tatsächlich ist die zunehmende internationale Isolierung für Israel ein Problem.
Der Kanzler flüchtet sich in die Außenpolitik, während immer deutlicher wird, dass viele in der Union eigentlich gar nicht mit der SPD regieren wollen. Die neue Bundesregierung macht schon nach drei Monaten einen wackeligen Eindruck.
Der Bundeskanzler träumt davon, Sozialhilfeempfängern die Mietbezuschussung zu kürzen. In seinen Augen leben die offenbar in einem Luxus, den sich der fleißige Arbeiter nicht leisten kann. Das eigentliche Problem aber sind die immer weiter steigenden Mietkosten.
Die Bundesregierung will zukünftig per Dekret Staaten als »sichere Herkunftsländer« einstufen können. Losgehen soll es mit Ländern wie Algerien oder Marokko – Diktaturen, in denen Homosexuelle verfolgt werden.